Wenn ich mir anschaue, was mir zum Jahreswechsel so durch den Kopf ging, also offensichtlich da schon ein gewisses Thema war, könnte man vermuten, dass sich die 600 Milliarden Menschen, die morgen in Berlin für Ihre Freiheit kämpfen wollen, auch schon VOR Corona in ihrer Freiheit massiv eingeschränkt gefühlt haben.
Man könnte sogar auf die Idee kommen, einige der Freiheitskämpfer maulen nicht in erster Linie WEGEN, sondern MIT Corona (baaam! Hört hört! 😜)
Ungezweifelt gibt es Menschen, die berechtigte Kritik an verschiedenen politischen Entscheidungen und Vorgängen äußern, aber die meine ich grad gar nicht.

Flausen vom 31.12.2019 (als ich wirklich noch glaubte, es kämen die „roaring 20s“ auf uns zu):

Wer wollen wir 2020 sein?
Derjenige, der argwöhnisch davon ausgeht, dass überall großes Unheil lauert und es allen nur darum geht, seine persönliche Freiheit einschränken zu wollen?
Der jetzt schon weiß, dass irgendwann alles den Bach runtergeht und das vorallem fleißig mitteilt, und der vielleicht am Ende sagen kann
“Da! Guck! Hab ich doch die ganze Zeit gesagt, ihr Naivlinge (2020 sagt man „Schlafschaf“)!”
Der so klug und weitsichtig ist, möglichst alle Probleme wahrzunehmen, sogar die, die erst möglicherweise auf einen zukommen oder die erst ein Problem sind, wenn man eines daraus macht? Damit man auf diese vielen Probleme gefühlt oder vermeintlich vorbereitet ist? (Dass man sich Probleme erst mit viel Phantasie ausdenken würde, hätte ich im letzten Jahrzehnt noch nicht vermutet. Dass diese Probleme super der Plot für den nächsten Superschurken Blockbuster sein könnten erst Recht nicht.)
Der sämtliche Schlagzeilen darauf analysiert, ob man sich darüber empören könnte und dies dann auch tut? Der sich diese Haltung nicht kaputt machen lässt, auch wenn es ihm gerade gar nicht so richtig scheiße geht?
Oder derjenige, der vertrauensvoll sein Leben lebt und ebenso seinen Mitmenschen begegnet, der Schlagzeilen nicht mehr als die nötige Aufmerksamkeit schenkt und sie auch mal unkommentiert lässt (ok… das mit dem Kommentieren sehe ich mittlerweile etwas anderes, manchmal MUSS man kommentieren), Problemen dann begegnet wenn sie da sind und nach einer Lösung verlangen und dann bereit ist eventuelle Anpassungen vorzunehmen (selbst wenn es das Tragen einer Maske ist)?
Derjenige, der gerne positive Nachrichten oder sogar mal einen politisch unkorrekten doofen Witz teilt und kommentiert (nach dem Paprikasooohsen-Desaster vielleicht doch besser nicht) und so ganz einfach in seinem Umfeld für ein fröhliches Schmunzeln sorgt, auch wenn es nur für einen kurzen Moment ist?
Der sich diese Haltung nicht kaputt machen lässt, auch wenn es gerade mal nicht so pralle ist?

Tja, das war die Lage am Ende des letzten Jahres.
Ich frage mich tatsächlich, was es ist, das uns das eine oder das andere „sein“ lässt. Die Faktenlage? Ich glaube nicht, denn wenn wir ehrlich sind, kann jeder im Internet die „Fakten“ finden, die zu seinem Weltbild passen, und selbst Zahlen lassen sich jeweils so auslegen, dass sie ins entsprechende Bild passen. Hat das was mit Optimismus und Pessimismus zu tun? Sind am Ende eigentlich diejenigen besonders optimistisch, die glauben, das Virus sei „nur eine Grippe“? Aber wenn man so optimistisch ist, warum meckert man dann so ausdauernd herum?
Und…. warum posten, nein!, TEILEN ausgerechnet Personen, die mit “selber denken!!!” um sich werfen so häufig völlig unkommentiert Bildchen mit Schreibfehlern (egal in welcher Diskussion)? (Irgendwann!!! schreib ich “selber denken!!!!” drunter, vielleicht sogar in Großbuchstaben 😉 auch wenn das natürlich zu exakt nullkommanix konstruktivem führt)

Wenn jemand eine Antwort hat, oder mehrere… lasst sie mich wissen!