Die größte Lüge unter allen Werbespots für Süßigkeiten ist der Spot für Toffifees. Wie sie alle jubelnd herbeieilen, weil Mama mit einer Schachtel Toffifee rappelt. “Hey, wir sind mega aktiv und unternehmen voll gerne immer Sachen miteinander, wohooo. Und weil wir uns alle immer total freuen, wenn mal wieder ein Spielenachmittag auf dem Programm steht,  sind wir sofort am Start und sind so richtig happy und motiviert.”
Mal abgesehen davon, dass die Teile nie so einfach aus der Verpackung ploppen wie in der Werbung, sind Toffifees per se nicht dafür geeignet, einen friedlichen Spielenachmittag mit der ganzen Familie zu verbringen.

Leute! Habt ihr euch mal so eine Toffifee Schachtel angeguckt?

Die klassische Toffifee Schachtel hat Platz für fünfzehn in Caramel gelegte und mit Schokolade ummantelte Haselnüsse. Fünfzehn! Und in der Werbung agiert die klassische vierköpfige Familie! Toffifees sind prädestiniert dafür, den nächsten großen Familienkrach vom Stapel zu brechen.
Sobald das eine Kind mit dem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit das kleine Einmaleins beherrscht, wird es in Tränen ausbrechen, weil sich 15 nicht durch vier teilen lässt! Und was passiert dann in dieser Notsituation? Genau! Die Mama verzichtet! Heimlich ist sie aber total brastig darüber und wird alles daran setzen, dass wenigstens der Spielverlauf zu ihren Gunsten ausfallen wird. Und sie wird jeden Siegeszug schadenfroh kommentieren, weil sich die anderen dann so schön ärgern!
Oder sie hat in weiser Voraussicht direkt schon einmal drei Toffifees alleine verputzt, damit am Ende für jeden drei übrig bleiben. Davon bekommt sie mittelfristig aber auch schlechte Laune, weil ihr Körperumfang nicht gerade dafür spricht, sich alleine zweifünftel Packungen Toffifee einverleiben zu können. Dann ist sie auch brastig. Spielverlauf siehe oben.
Und die Kinder kriegen schlechte Laune, weil die Mutter immer gewinnt, und weil schon drei Toffifees fehlen. Und der Vater ist sauer, weil ER nicht die Idee hatte, vorab schonmal drei Toffifees zu essen.

Wahrscheinlich war so manche Toffifeeschachtel ausschlaggebend dafür, doch noch ein drittes Kind zu bekommen. Eins abgeben geht ja schlecht. DIE kommen dann auch flott und motiviert angelaufen, denn so eine Schachtel ist zu fünft ja viel zu schnell alle.

Ich hab ja stattdessen kürzlich alle Toffifees geschreddert und einen Brotaufstrich daraus gebaut.
Besser hätte ich nur die Likörvariante gefunden.