…noch nichtmal eine misslungene…

Es fühlt sich ein bisschen  an wie damals vor ziemlich genau zwei Jahren, als wir in den ersten Lockdown gingen und glaubten, dass “dieses Corona” nach zweidrei Wochen wieder weg sein würde.

Dieses Jahr…  kein Virus, sondern ein machtbesessener Autokrat, der sich verhält wie das EINE Arschlochkind im gesamten Kindergarten, das mit roher Gewalt in der Bauecke innerhalb von Sekunden alles zerrempelt, was fünf andere Kinder den ganzen Vormittag lang aufgebaut haben. Vorher haben ihm die Erzieherinnen mit Engelsgeduld und Kompromissvorschlägen das Versprechen abgerungen, heute doch die anderen Kinder in Ruhe zu lassen.

Ja, es dürfte sich zuerst einen Nachtisch aussuchen und beim Mittagessen neben seiner Lieblingserzieherin sitzen.
Nein,  die anderen Kinder würden nicht mit der Knete spielen, weil es heute selbst vielleicht damit spielen möchte.
Nein, die anderen Kinder hängen selbstverständlich wie immer ihre Jacke an ihren eigenen Kleiderhaken und nein, es würde sowieso niemand seine Sachen an seinen Kleiderhaken hängen, weil ja jeder einen eigenen hat.
Zusätzlich dürfte es sich noch ein Buch aussuchen, das es jetzt direkt vorgelesen bekommen würde. Ja, ausnahmsweise mal in der Puppenecke.
Lauter Zugeständnisse, weil alle noch glauben, dieses Kind sei in der Lage, sich an Absprachen zu halten.

Ein bisschen anders ist es irgendwie doch

Während wir vor zwei Jahren zumindest für ein paar Wochen noch ein wirklich strahlender Stern von Einigkeit, Solidarität und “Wir schaffen das!” waren (außer beim Klopapierkauf, da war sich jeder selbst am nächsten), habe ich dieses Jahr das Gefühl, dass die “Dagegen!”-Fraktion erst gar nicht probiert, erstmal den Ball flach zu halten. “Naja, aber die NATO kommt ja auch immer näher an Russland ran, dann ist es doch besser, alle Jacken von den umliegenden Kleiderhaken runter zu reißen, bevor jemand seine Jacke an MEINEN Haken hängt. Der arme Herr Putin wehrt sich doch nur!”
Genau! Weil die NATO natürlich nichts anderes im Schilde führt als Russland endlich zu vereinnahmen. …und weil man dran vorbei gehört hat, als Putin sich in seiner Marschankündigung (“Arsch” , ich sag nur…) vorallem darauf bezog, dass die Ukraine nunmal einfach kein unabhängiger Staat sei…. gewesen sei…. sein dürfe…. niemals…. jemals….und überhaupt.

Stattdessen “Ätsch! Ich mache jetzt aber eure Legostadt kaputt.

Das wollte ich sowieso die ganze Zeit, und wenn mich jemand aufhalten will, wüte ich auch noch durch die Puppenecke, schmiere die Knete durch den ganzen Kindergarten und schmeiße alle Bücher durcheinander. Eure Schuld, wenn hier noch was ganz schlimmes passiert!”

Und manche so “Jawoll! Richtig so! Es wird Zeit, dass sich jemand der Kindergartenerzieherinnendiktatur widersetzt!!! Die wollen uns nur gängeln. Ich lasse mir doch nicht sagen was ich machen soll!” (Fußaufstampfen, Schippe ziehen und Arme verschränken)

“Aber wenn wir dieses Kind so wüten lassen, macht es auch EURE Sachen kaputt!”
“Ja, und IHR seid dann dran Schuld, …..weil ihr es ihm verbieten wolltet! SO! Nämlich! Außerdem hättet ihr ihm auch noch Schokoladenpudding als Nachtisch anbieten müssen! Und zusätzlich die Kleiderhaken neben seinem.”

Und dann ist es im ganzen KIndergarten so richtig übel. Spielzeug ist kaputt und fehlt einfach, alle Kinder müssen irgendwie mit weniger davon zurechtkommen, und ab sofort darf grundsätzlich niemand mehr mit Knete spielen.
Und ich verstehe die Kinder nicht, die plötzlich dieses eine Kind furchtbar toll finden, das gar nicht mehr aufhört, alles kaputt zu machen…

Ich wünsche mir das Gefühl von vor zwei Jahren….  ein strahlender Stern von Einigkeit, Solidarität und “Wir schaffen das!”. Naja…. nicht, dass uns dieses Gefühl langfristig voran gebracht hätte. Außerdem war es auch sehr schnell verpufft, aber es würde zumindest für einen Moment nicht alles so furchtbar hoffnungslos erscheinen.

Keine Pointe…